Vielleicht spüren Sie schon seit längerem, dass es Ihnen nicht wirklich gut geht und Sie kaum mehr zur Ruhe kommen. Der Alltag mit Kindern kann sehr anstrengend und herausfordernd sein, insbesondere in manchen Entwicklungsphasen. Sie merken, dass Sie an Ihre Belastungsgrenzen geraten.
Der ganz normale Alltags-Wahnsinn
Haushalt managen, sämtliche Termine koordinieren, als Fahrdienst und Hausaufgabenhilfe zur Verfügung stehen, Streitigkeiten zwischen den Geschwistern schlichten und Erziehungskonflikte mit Ihren Kindern lösen, erfordert enorme Energie. Zusätzlich setzen Sie die beruflichen Anforderungen unter Druck. Auch Ihre Eltern beklagen sich, dass Sie so wenig Zeit für sie haben. Und das letzte wirklich intensive Gespräch mit Ihrem Partner liegt schon Wochen zurück, Zeit zu zweit ist rar gesät. Ganz zu schweigen von Zeit nur für sich selbst. Wann haben Sie sich das letzte Mal wirklich entspannt und nur getan, wonach Ihnen der Sinn stand, beispielsweise ein Buch gelesen, in der Sonne gesessen, eine Freundin getroffen, Sport getrieben oder sonstige Hobbies gepflegt? Lange her, oder?
Das schaffe ich doch allein
Und wie oft haben Sie sich schon gesagt: „Ach, wird schon wieder. Weiter geht’s. Das schaff ich schon.“? Meistens schaffen wir es tatsächlich allein oder mit Unterstützung einer Vertrauensperson aus Familie oder Freundeskreis, uns aus einer gefühlsmäßigen Krise oder Überlastungssituation wieder heraus zu manövrieren. Und gleichzeitig kann es durchaus hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Insbesondere, wenn bestimmte Themen immer wieder auftauchen und Ihnen Probleme bereiten, kann eine Sicht von außen wertvolle Erkenntnisse liefern und Anstöße für Veränderungen geben. Mögliche Themen könnten sein: Gefühl, im Hamsterrad festzustecken, Konflikte auf Paarebene, heftige Auseinandersetzungen mit den eigenen Kindern oder den Eltern, berufliche Über-/Belastungen, nicht NEIN sagen können, erste gesundheitliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Ängste oder Grübelneigung.
Unterstützung von außen
In vielen Bereichen ist es ganz selbstverständlich und normal, sich Unterstützung zu holen. So nehmen Sportler und Führungskräfte zumeist regelmäßig Coachings in Anspruch. Wenn wir körperliche Schmerzen haben, gehen wir in der Regel zeitnah zum Arzt oder Physiotherapeuten. Ist das Auto kaputt, bringen wir es umgehend in die Werkstatt. Aber wenn die Seele „schmerzt“, zögern wir häufig, etwas für uns zu tun. Dabei gibt es ein breit gefächertes Unterstützungsangebot. Über die Krankenkasse ist eine psychotherapeutische Behandlung nach einem anerkannten Richtlinienverfahren (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) bei einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten in der Regel ohne private Zuzahlungen möglich. Leider betragen die Wartezeiten auf einen Therapieplatz aktuell mehrere Monate (s. Artikel „Das lange Warten“, Psychologie Heute 11/2018).
Heilpraktiker für Psychotherapie können helfen
Alternativ gibt es Heilpraktiker für Psychotherapie. Um eine Zulassung als Heilpraktiker für Psychotherapie zu erhalten, muss eine entsprechende Überprüfung durch das jeweilige Gesundheitsamt erfolgreich bestanden werden. Oft bekommen Sie hier kurzfristig einen Termin, bei mir zumeist innerhalb weniger Tage. Heilpraktiker für Psychotherapie dürfen auch alternative Therapieverfahren anwenden, allerdings werden die Kosten in der Regel weder von der gesetzlichen noch von der privaten Krankenkasse übernommen, sodass Sie diese selbst tragen müssen. Dafür erfährt Ihre Krankenkasse weder die Diagnose noch die Inanspruchnahme einer Therapie. Sie können gemeinsam mit Ihrem Heilpraktiker für Psychotherapie ohne Vorgaben seitens der Kasse entscheiden, welche Therapieform zum Einsatz kommt. Im Übrigen ist die Sinnhaftigkeit der Aufteilung in wissenschaftlich anerkannte und nicht anerkannte Verfahren selbst unter Experten umstritten, weil inzwischen durch zahlreiche Studien belegt ist, dass nicht das Verfahren bzw. spezifische therapeutische „Techniken“ alleine für einen Therapieerfolg entscheidend sind, sondern auch andere Faktoren, beispielsweise die Qualität der therapeutischen Beziehung.
Vorgespräch als Entscheidungshilfe
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, Sie sich aber noch unsicher sind und Fragen haben, schreiben Sie mir einfach eine Email oder rufen Sie mich an. Gern können wir in einem Telefonat all Ihre Fragen und mögliche Bedenken besprechen – natürlich kostenfrei. Ein Anruf verpflichtet Sie zu nichts – Sie entscheiden, ob Sie meine Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Und was für Sie vermutlich auch noch sehr wichtig ist: Selbstverständlich unterliege ich der Schweigepflicht, das heißt, alle Gesprächsinhalte bleiben streng vertraulich.